Sicher leben – Vorsicht vor Trickbetrügern
Immer wieder werden ältere Menschen von skrupellosen Betrügern um Geld oder Wertsachen gebracht. Häufig durch eine Kombination aus Anrufen und persönlichem Erscheinen an der Haus- oder Wohnungstür. Die Polizei informiert auf verschiedenen Wegen über die aktuellsten Betrugsversuche und empfiehlt folgende Verhaltensweisen:
Raten Sie nicht, wer am Telefon ist, sondern fordern Sie den Anrufer auf, seinen vollen Namen zu nennen.
Sie erkennen die Person nicht gleich? Rufen Sie sie unter einer Ihnen bereits bekannten Nummer zurück, nicht unter der, die der Anrufer nennt.
Seien Sie misstrauisch, wenn Sie den Anrufer nicht kennen. Geben Sie an Fremde keine Informationen über ihre Familie oder ihre finanzielle Situation weiter. Fragen Sie im Zweifel nach Details, die nur die echte Person kennen kann.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen: Weder die Polizei, noch ein behandelnder Arzt oder eine Einrichtung werden von Ihnen sofort die Zahlung von Geld verlangen!
Der Anrufer weist Sie auf die angezeigte Nummer 110 auf dem Display hin? Es handelt sich um einen Betrug! Diese Rufnummer erscheint nicht, wenn die Polizei anruft!
- Ein Polizist oder eine Polizistin steht vor der Tür und ermuntert Sie zur Herausgabe von Geld, Wertsachen oder Bankzugangsdaten? Es handelt sich um einen Betrugsversuch! Die Polizei verlangt niemals die Herausgabe von Geld, Wertsachen oder Bankzugangsdaten!
Achtung: Die Betrüger nutzen im Moment auch die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Corona-Virus aus! Folgende Tricks werden zum Beispiel versucht:
Am Telefon wird Ihnen von Angehörigen erzählt, die sich im Ausland befinden und dringend Geld für die Rückkehr benötigen. Oder Angehörige befinden sich angeblich in Quarantäne und benötigen Geld für Medikamente. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Rufen Sie die Person, um die es angeblich geht, unter einer Ihnen bereits bekannten Nummer zurück! Nehmen Sie Kontakt mit Freunden oder Familienmitgliedern auf, die diese Person kennen. Sie können Ihnen sagen, ob es dieser Person gut geht.
Am Telefon wird Ihnen ein Angebot gemacht, für Sie einzukaufen. Vielleicht werden auch Namen genannt von vertrauten Personen aus Ihrer Gemeinde oder Nachbarschaft. Geben Sie dennoch kein Geld an Fremde weiter! Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung! Informieren Sie die Nachbarschaftshilfen und Helferkreise in Ihrer Gemeinde über diesen Anruf. Sie erfahren im Rathaus, wer die richtigen Ansprechpersonen sind.
Vor Ihrer Haustür stehen Menschen, die sich als Mitarbeitende des Gesundheitsamtes oder des Katastrophenschutzes ausgeben. Möglicherweise tragen Sie sogar Schutzanzüge und Masken. Sie geben an, die Wohnung desinfizieren zu müssen oder wollen einen Corona-Test machen. Lassen Sie keine fremden Personen in die Wohnung! Informieren Sie die Polizei und Freunde oder Familie!
Im Zweifel: Legen Sie sofort auf! Schließen Sie sofort die Tür!
- Informieren Sie sofort die Polizei unter der 110, wenn
- Ihnen der Anruf oder der Besuch Angst macht
- Sie einen Betrugsversuch vermuten
- Sie Geld, Wertsachen oder Bankzugangsdaten bereits an Fremde Personen weitergegeben haben. Machen Sie sich keine Vorwürfe, diese Betrüger gehen psychologisch sehr geschickt vor! Es gibt viele Menschen, denen es ähnlich ergangen ist. Scheuen Sie sich nicht, die Täter anzuzeigen. Nur so können Sie die Polizei beim Ermitteln der Täter und dem Verhindern weiterer Straftaten unterstützen.
Hilfe für Betroffene:
Weitere Informationen:
Polizei online:
Weitere Informationen und Tipps zu diesen und anderen Betrugsmaschen finden Sie auch online zum Beispiel auf der Homepage der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick
Aufklärungsfilm:
Die Polizei Hamburg hat gemeinsam mit dem Miniaturwunderland in Hamburg einen Präventionsfilm herausgebracht. Er zeigt die unterschiedlichen Herangehensweisen beim Betrug über das Telefon und vermittelt die wichtigsten Tipps, um sich selbst zu schützen. Der Film kann auf Youtoube kostenfrei angeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=n0nNFogGPpo
Broschüre: Rate mal wer dran ist?
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat eine eigene Broschüre herausgebracht, die über die Arbeitsweise von Trickbetrügern informiert. Darin finden Sie auch Tipps, wie Sie sich vor einem Betrug schützen können. Die Broschüre kann heruntergeladen oder als Druckversion bestellt werden. Beides ist kostenfrei über die Homepage des BMFSFJ möglich: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/-rate-mal--wer-dran-ist--/77488?view=DEFAULT